Anne König

Jetzt fällt die EEG-Umlage weg: Was das für den Stromverbraucher heißt

Ab heute fällt die EEG-Umlage für Stromkunden weg. Nun ist die Verunsicherung groß: Wird sich das auch tatsächlich in einem niedrigeren Strompreis bemerkbar machen? EFAHRER.com beantwortet die wichtigsten Fragen.

Im April hat der Bundestag beschlossen, die EEG-Umlage zum 1. Juli abzuschaffen. Schon im Januar war die Umlage, über die der Ausbau der erneuerbaren Energien mitfinanziert werden soll, abgesenkt worden – auf aktuell 3,72 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Die Umlage wird automatisch auf der Stromrechnung ausgewiesen, alle privaten und gewerblichen Stromkunden müssen sie zahlen.

Oliver Krischer (Grüne) sprach laut dem Nachrichtenportal InFranken von der größten Strompreisentlastung der letzten Jahrzehnte. Aber führt der Wegfall der Umlage nun tatsächlich auch zu sinkenden Strompreisen für den Endkunden? 

Viele Stadtwerke und Stromunternehmen gaben bereits bekannt, die Entlastung an die Endkunden weitergeben zu wollen. Die meisten unter ihnen wollen den Strompreis um 4,43 Cent/kWh senken – das ist der Bruttopreis der EEG-Umlage. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh könnte so ab Juli monatlich 12,93 Euro sparen.

Das dürfte sich für Privatkunden allerdings – wenn überhaupt – erst auf der nächsten Jahresrechnung bemerkbar machen, die Abschläge bleiben zunächst unverändert. Branchenbeobachter warnen allerdings vor dem Hintergrund der zuletzt stark gestiegenen Strompreise vor allzu großer Zuversicht.

Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie beim Vergleichsportal Check24, erklärt gegenüber InFranken, der Wegfall der Umlage mildere den starken Anstieg der Energiekosten nur geringfügig. Thorsten Storck vom Wettbewerber Verivox kommt zum gleichen Schluss: "Die Abschaffung der EEG-Umlage dämpft den starken Strompreisanstieg in diesem Jahr nur ab".

Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, hält die Abschaffung der EEG-Umlage für eine gute Nachricht für Stromkunden – zumindest zunächst: "Richtig ist aber auch: Für die Bürger und Betriebe ist es unterm Strich keine echte Entlastung, weil die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren Energien dennoch aufgebracht werden müssen." Künftig würden das die Steuerzahler leisten.

Die CDU-Abgeordnete Anne König erklärte, die Abschaffung sei ein erster richtiger Schritt, aber weitere müssten zügig folgen. Die Abschaffung der EEG-Umlage ist Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung, zu der auch die einmalige Zahlung der Energiepreispauschale zählte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will zudem zukünftig den Bau von Photovoltaikanlagen stärker fördern. 

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